Ihlowerhörn

Aus Gemeinde Ihlow - Dorfarchiv
Gründung 1939
Einwohner 1041
Ortsbürgermeister Mettin Köllmann

Ihlowerhörn ist eine Ortschaft der Gemeinde Ihlow, die 1939 durch Zusammenlegung der Ortsteile Lübbertsfehn, Hüllenerfehn und Westersander entstand. Zur Zeit wohnen rund 1.041 Einwohner in Ihlowerhörn (Stand: 2. Januar 2023).

Zum Ortsbild vieler Dörfer gehört es eigentlich, dass in ihrer Ortsmitte ein Gotteshaus zu finden ist - nicht so in Westersander, Hüllenerfehn und Lübbertsfehn. Hier mussten die Einwohner seit der Ortsgründungen im 17. Jahrhundert damit leben, Gottesdienste und sonstige kirchliche Amtshandlungen in der Kirche zu Weene abzuhalten. Den Kirchenkreis Weene gibt es heute noch genauso. Neben den o. a. Dörfern zählen auch Ostersander und Schirum dazu.

Historisches

Chronik der Schule Westersander, (1893-1964)

Westersander

Westersander ist ein typisches Haufendorf auf dem flachen Geestrücken zwischen dem Krummen Tief und dem Fehntjer Tief, und war einst ein reines Bauerndorf. Es wurde auf der vermutlich moorfrei gebliebenen nordwestlichen Hälfte des Geestrückens angelegt.

Das Dorf war früher von einem weiten Haidfeld umgeben, in dem das Vieh, durch einen Dorfhirten betreut, frei weiden konnte. Die umliegende Allmende wurde erst 1853 in Privatbesitz aufgeteilt. Dabei bleiben kleine Bauernwäldchen für die Holzgewinnung erhalten, wie z.B. am Moormeedenweg, am Langjüchweg in Dorfnähe oder am Hingsthörnweg. Heute weist das Dorf am Westrand Neubausiedlungen auf, es haben sich im alten Dorfkern jedoch noch viele Elemente eines Bauerndorfes in Form alter Gulfhöfe erhalten.

Lübbertsfehn

Lübbertsfehn ist eines der landschaftstypischen so gennanten Fehndörfer. In den baum-und buscharmen Landstrichen der Marsch und damit in den Dörfern und Städten der fruchtbaren Geest, bestand seit eh und je ein außerordentlicher Mangel an Brennmaterial. Deshalb begannen die Emder und Oldersumer um das Jahr 1550 Torfabbauarbeiten in den Mooren nahe des Flumms ( heute: Fehntjer Tief). Durch die vorhandenen Wasserwege konnte der Torf dann per Schiff (den so genannten Törfmuttjes) in die Marschregion gebracht werden.

Die heutigen Fehndörfer wurden im wahrsten Sinne des Wortes aus der Not heraus "geboren". Denn durch das stete Anwachsen der Bevölkerung in den Geestdörfern wurden neue Siedlungsregionen gesucht. Landarme Bauernsöhne gingen in die bis dahin unerschlossenen Moore, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und einen Platz zum Leben zu finden.

Für die Entstehung des späteren Lübbertsfehns war Lübbert Cornelius die treibende Kraft. Er bemühte sich um die Zuweisung von Moorflächen zur Ansiedlung von Kolonisten. Am 26.12.1637 kaufte er die Gemeinschaftsweide der Herdbesitzer von Ostersander. Die Heide- und Moorlandschaft war 200 Diemat (ein Diemat entsprach etwa 5700 m²) groß. Cornelius bezahlte dafür 950 Gulden. Die Ostersander Bauern behielten sich allerdings weiterhin das Recht vor "Ihr Holz, Torff und andere Wahren, zur Haußhaltung nötig, auf den Tiefs" zu transportieren. Am 2. Januar 1639 wurde der 2. Vertrag über 200 Diemat zwischen Lübbert Cornelius und "Hernn Ullrich, Graf und Herr von Ostfriesland" abgeschlossen. Diesmal war es kein Kauf-, sondern ein Erbpachtvertrag mit der Bedingung 5 Last Torff oder 25 Reichstaler dafür zu liefern.

Der Oberpächter Lübbert Cornelius siedelte selbst nicht, er vergab das Land in Erbpacht an die so gennante Fehngesellschaft - die "Fehncompagnie". Diese siedelten und gaben auch Parzellen an Siedlungswillige weiter. In einer Urkunde von 1676 tauchen folgende Namen von Siedlern auf: Jann Harmens, Ruliß Janßen, Harmen Hendrichs, Hinrich Gellmers, Gerdt Janßen, Hinrich Dirks, Harmen Geerdts, Helmer Peters, Dirk Rahmann, Tonis Hinrichs Witwe, Jacob Janßen, Gerdt Hardenberg, Harmen Dirks, Peter Evers und Behrend Franken. Als der Torf abgegraben war, hielt die Landwirtschaft Einzug in das Dorf. Sie bestimmt auch heute noch das Landschaftsbild Lübbertsfehns.

Zum Ortsbild vieler Dörfer gehört es eigentlich, dass in ihrer Ortsmitte ein Gotteshaus zu finden ist - nicht so in Lübbertsfehn. Hier mussten die Einwohner seit der Ortsgründung im Jahre 1636 damit leben, Gottesdienste und sonstige kirchliche Amtshandlungen in der etwa sechs Kilometer entfernten Kirche von Weene abzuhalten - das ist auch heute noch so.

Hofkarte Mimke Behrends, 1945-1948

Die Hofkarte wurde 1937 vom "Reichsnährstand" zur Erfassung der Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe eingeführt, anfangs für Betriebe mit mehr als 5ha, später ab 2ha. Die alliierte Militärregierung übernahm die Hofkarte bis 1948, mit neuem Kopf versehen und jetzt ab 1ha Grundbesitz, als Grundlage für die Ablieferungspflicht der Betriebe in der Zeit der Lebensmittelrationierung. Hofkarte als PDF


Hüllenerfehn

Das Wappen von Hüllenerfehn wurde von Gottfried Albers entworfen.
Das Wappen von Hüllenerfehn wurde von Gottfried Albers entworfen.

Auf Initiative des aus Emden stammenden Rudolf Pott begann 1639 die Anlage des Hüllenerfehn.

Pott hatte hierzu 100 Diemat Morast von den Grafen von Ostfriesland in Erbpacht übernommen.

Hieß der Ort zunächst Westersander Vehn, wurde er später in Pottsfehn, schließlich wegen der leicht hügeligen Umgebung in Hüllenerfehn umbenannt.

Die Weihnachtsflut von 1717 traf die Dörfer schwer. Allein in Hüllenerfehn ertranken sieben Menschen und der Viehbestand erlitt starke Verluste.

1911 wurden die Orte an das Straßennetz angeschlossen, was den Niedergang der früher vorherrschenden Flussschifffahrt bedeutete.

Heute ist der Ort landwirtschaftlich geprägt.

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Historische Bilder aus Ihlowerhörn

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